Beerenobst
Beerensträucher findet man in beinahe jeden Garten. Aber nur von kräftigen, gesunden und sortenechten Pflanzen kann man jahrelang reiche Erträge erwarten. Plant man, neue Beerensträucher zu pflanzen, sollte man beim Kauf der Jungsträucher folgendes beachten: Kaufen Sie nur frisch angelieferte Ware, denn je länger Pflanzen im Verkauf überdauern, desto mehr Stress durch Umstellen, Anfassen oder weniger Düngergaben sind diese ausgesetzt. Weiterhin sollten Sie nur kräftige Jungpflanzen kaufen. Wurzelnackte Pflanzen dürfen keinesfalls ausgetrieben sein. Bei Johannis- und Stachelbeeren sollte man zweijährige Sträucher anstelle von bewurzelten Steckhölzern oder Ablegern bevorzugen. Am besten besitzen diese 5 bis 7 Triebe. Bei Jungpflanzen mit weniger (3-4) Trieben müssen noch weitere Tragäste gezogen werden, wodurch sich die Aufbauphase verlängert. 8-12 triebige Sträucher bieten keine zusätzlichen Vorteile, da in der Regel nicht mehr als 8 Triebe benötigt werden. Einjährige, wurzelnackte Pflanzen von Brombeeren und Himbeeren sollten möglichst viele Wurzelknospen am Ansatz der mindestens 50 cm langen Ruten besitzen und gut bewurzelt sein. Insbesondere beim Kauf von Himbeeren ist auf virus- und pilzkrankheitsfreie Pflanzen zu achten, die nicht über Wurzelschnittlinge, sondern in-vitro-vermehrt wurden. Im Labor werden teilungsfähige Zellen (Meristeme) aus den Blattknospen entnommen und auf einem sterilen Nährboden zu gesunden Pflanzen herangezogen.
KULTUR VON JOHANNISBEEREN
Standortansprüche:
Nach der Fruchtfarbe unterscheidet man zwischen roten, weißen und schwarzen Johannisbeeren. Rote und weiße Johannisbeeren bevorzugen humose, feuchte, mittelschwere Böden und kommen selbst auf anmoorigen Standortansprüchen zurecht. Die schwarze Johannisbeere ist etwas anspruchsvoller in Bezug auf Nährstoffgehalt und Wasserversorgung. Johannisbeersträucher gedeihen auch im Schatten und auf minderen Böden, bringen dann aber nur wenige Früchte. Da sie sehr früh blühen, sollte der Standort spätfrostgeschützt sein. Ansonsten besitzen sie geringe Nährstoffansprüche. Da die meisten Wurzeln von Johannisbeersträuchern nur wenige cm (2 bis 20) unter der Bodenoberfläche verlaufen, darf in keinen Fall mit dem Spaten umgegraben werden. Johannisbeersträucher schätzen es, wenn der Boden durchgängig mit einer Mulchschicht (z.B. Schicht aus Rasenschnitt) bedeckt ist.
Sortenwahl:
Die Erntesaison für rote und weiße Johannisbeeren beginnt Ende Juni und dauert bis Mitte Juli an (für Spätsorten bis August). Die Früchte haben blutreinigende Wirkung. Die schwarze Johannisbeere reift Anfang bis Mitte Juli. Die Früchte sind besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Mit 150-250 mg je100 g Frischgewicht liegt der Gehalt an Vitamin C um das Drei- bis Fünffache über dem der Zitrone. Die Bezeichnung Arzneifrucht verdankt die Schwarze Johannisbeere den wertvollen Inhaltsstoffen, welche Herz und Kreislauf stärken.
Pflanzung und Düngung:
Am besten pflanzt man die Sträucher im Herbst, damit die Pflanzen noch anwurzeln können. Die Pflanzstelle muss gut gelockert und mit reifen Kompost angereichert werden. Johannisbeeren gehören zu den Flachwurzlern. Aus diesem Grund darf nicht zu tief gehackt werden. Johannisbeeren sollen daher immer mit einer Mulchschicht bedeckt sein.
Probleme bei Johannisbeeren:
VERRIESELN: vorzeitiges Abfallen der Jungfrüchte:
Mehrere Faktoren können ausschlaggebend sein: z.B. überalterte Sträucher; schlechte Befruchtung durch wechselhafte Witterung (zu nass oder zu trocken, zu warm oder zu kalt) oder Spätfrost (erst ab 10°C ist eine Befruchtung möglich).
BLATTFALLKRANKHEIT: Blätter von Johannisbeeren fallen vorzeitig ab:
Ursache können mehrere Schadpilze sein: dabei findet man ab Juni und zur Ernte 1-3 mm große dunkle Flecken auf den Blättern vor (vor allem bei älteren und ungepflegten Sträuchern). Bei starkem Befall vergilben die Blätter, rollen ein und fallen ab. Weiterhin wird durch feuchte Witterung und hoher Stickstoffanteil im Boden die Krankheit fördern. Die Pilze überwintern an den abgefallenen Blättern und infizieren die Pflanzen im Laufe der ersten Maihälfte erneut.
Vorbeugender Pflanzenschutz: Einsammeln des kranken, abgefallenen Laubes, das man vergräbt oder verbrennt. Ursache könnte auch ein Kalimangel im Boden sein, erkennbar an auffällig verbräunten Blatt-rändern, die eintrocknen.
Sorten:
Farbe | Sortenname | Eigenschaften |
schwarz | ´Titania´ | Ernte Mitte Juli; lange Trauben mit großen, schwarzen Beeren; resistent gegen Johannisbeergallmilbe, Mehltau, Rost und Blattfallkrankheit |
´Ometa´ | Ernte Mitte Juli; aromatische Früchte; widerstandsfähig gegen Blattfallkrankheit,
Rost, Mehltau und Gallmilben |
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rot | ´Jonkheer van Tets´ | Ernte ab Mitte Juni; kräftiger, gesunder Wuchs; große aromatische Beeren an langen Trauben |
`Rondom´ | Ernte ab Ende Juni; starkwüchsig; weniger spätfrostgefährdet durch späten Austrieb, daher auch für kühlere Gegenden | |
`Rovada´ | sehr lange Trauben mit großen aromatischen Beeren; relativ regenfest; sehr empfehlenswerte Sorte | |
weiß | ´Blanca´ oder
´Weißer Versailler´ |
Verwendung für den Frischverzehr |
KULTUR VON STACHELBEEREN
Die heutigen Kultursorten gehören zur Art Ribes u.v.a.crispa und wachsen beispielsweise wild im Mittelmeerraum in lichten Wäldern. Die Stachelbeere wird seit 400 Jahren kultiviert. Stachelbeeren sind anspruchslos und gedeihen selbst im Halbschatten gut. Die Früchte besitzen einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt wirken blutreinigend, herz- und kreislauffördernd und sind rheumalindernd. Leider sind die meisten Sorten hochanfällig für den Amerikanischen Stachelbeermehltau, eine Pilzkrankheit die um 1900 nach Deutschland eingeschleppt wurde. Seit einigen Jahren gibt es auch resistente Neuzüchtungen, die den empfindlichen Sorten im Bezug auf den Geschmack, Fruchtgröße und Ertrag entsprechen. Daher kann nur den Anbau von resistenten Sorten empfohlen werden.
Standort:
Stachelbeeren sind holzfrosthart, aber aufgrund ihrer frühen Blüte spätfrostgefährdet. Da sie ursprünglich in lichten Wäldern wachsen vertragen sie Halbschatten, unter intensiver Sonneneinstrahlung leiden die Früchte unter Sonnenbrand. Die Stachelbeere bevorzugt mittelschwere, nährstoffreiche Böden, die ausreichend feucht sind. Auf Trockenheit und nasse Füße reagieren sie empfindlich.
Sortenwahl:
Die vielen Stachelbeersorten werden nach ihrer Fruchtfarbe in rote, gelbe und grüne Sorten unterteilt. Weniger vom Geschmack abhängig als vielmehr von der Widerstandsfähigkeit gegen die typischen Krankheiten sollte die Sorte ausgewählt werden.
Stachelbeermehltau kommt vor allem auf trockenen, nährstoffarmen Böden und während anhaltender Trockenheit vor. Sehr anfällig sind die Stachelbeersorten `Grüne Kugel´, `Lady Delamere´ oder `Weiße Neckartahl´.
Folgende Sorten sind bisher noch resistent gegen Stachelbeermehltau: `Greenfinch´, `Invicta´, `Mucurines´, `Redeva´ oder `Rolonda“´.
´Redeva´:
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Mittelgroße Früchte; bei Vollreife purpurrot; Früchte sind fest, unbehaart, mit dünner Schale, und halten lange am Strauch ohne zu platzen; angenehmer Geschmack; Ertrag ist sehr hoch Reife: spät bis sehr spät.
Strauch: starker, aufrechter Wuchs mit überhängenden Fruchttrieben; jüngere Pflanzen sind stärker, ältere schwächer mit einstieligen Dornen bewehrt; im Holz frostfest; bisher widerstandsfähig gegen Mehltau und Blattfleckenkrankheit; Interessante Neuheit für den Garten und für den Erwerbsanbau |
`Invicta´: | Mittelgroße, hellgrüne bis mittelgrüne, feste Früchte; die Fruchtschale ist dünn und mittelstark behaart; trotz geringer Süße angenehmer Geschmack; leider bei Vollreife nicht platzfest; für gute Fruchtqualität ist ein nährstoffreicher Boden mit ausreichender Feuchtigkeit nötig; hoher Ertrag. Reife: mittelfrüh
Strauch: Starker, breitbuschiger Wuchs mit etwas überhängenden Trieben und doppelter oder dreifacher Bewehrung. Keine vollständige Resistenz gegen Mehltau und Blattfleckenkrankheit vorhanden, aber geringe Anfälligkeit . |
Empfehlenswerte Sorte für Garten und Erwerbsgartenbau
`Mucurines´: Große, sehr süße Früchte mit geringer Säure; guter Geschmack; gut am Strauch haltbar; mittelspäte bis späte Ernte (etwa im ersten Julidrittel); hoher Ertrag, abhängig von der Befruchtung. Geschützte Lage und gute Böden mit ausreichender Feuchtigkeit werden bevorzugt, da ansonsten eine gewisse Anfälligkeit für Krankheiten auftreten können. Bei normaler Witterung widerstandsfähig gegen Mehltau und Blattfallkrankheit.
Weitere Probleme beim Stachelbeeranbau:
Schadeinflüsse ohne Einwirkung von Krankheiten und Schädlinge
- Abfallen der Fruchtansätze nach sehr wechselhafter Witterung (warm /kalt) aber auch bei dichten, überalterten Sträuchern oder durch einen gestörten Nährstoffhaushalt, insbesondere hohe Stickstoffgaben ausgelöst.
- Spätfrostschäden an Laub und Blütenknospen.
- Geplatzte, sollreife Früchte, besonders bei dünnschaligen Sorten, nach kalten Regen.
Unterlagen:
Stachelbeeren wachsen in Büsche, können aber auch auf stammbildende Unterlagen veredelt werden und als Hochstämmchen kultiviert werden. Die häufigste Unterlage ist die Goldjohannisbeere nämlich die Sorte „Brechts Erfolg“. Langsam setzt sich aber als Unterlage die Jostabeere durch, die noch besser ist, da der Wuchs stärker ist und die gesamte Pflanze gesünder bleibt.
KULTUR VON JOSTABEEREN
Prof. Erwin Baur führte 1922 die ersten Kreuzungen zwischen verschiedenen Beerenobstarten durch. Aus der Kreuzung von mehltauresistenten Wildjohannisbeere und mehltauanfälligen Stachelbeersorten ging eine starkwachsende Pflanze mit traubigen Fruchtständen hervor. Diese nannte er Jochelbeere“. Sein Ziel war es, möglichst robuste Sorten zu erhalten. Aus einer Kreuzung zwischen Schwarzer Johannisbeere, Stachelbeere und einer Wildart entstand die Jostabeere.
Eigenschaften: Jostabeeren wachsen deutlich stärker als die Elternarten. Die Ruten tragen wie bei der schwarzen Johannisbeere keine Stacheln. Das Holz ist ähnlich winterfest wie das der Stachelbeere. Jostabeeren sind resistent gegen den Amerikanischen Stachelbeermehltau und die Blattfallkrankheit. Johannisbeer-Gallmilben meiden Jostabeersträucher.
Pflege: Sie brauchen mehr Platz als Johannisbeeren sind aber genügsamer als die Elternarten. Jostabeeren verkahlen nicht, d.h. kein jährlicher Rückschnitt ist nötig. Das heißt alle zwei bis drei Jahre verjüngen, indem man einzelne alte Triebe entfernt.
Sorten: `Jostine´, `Jorganda´
KULTUR VON BROMBEEREN
Das Wort „Brombeere“ stammt vom althochdeutschen Wort „brama“ der Dornenstrauch. Dies ist aber nach der botanischen Systematik falsch, da es sich nicht um Dornen sondern um Stacheln handelt. Dornen sind umgewandelte Seitenzweige (Achselsprosse), entspringen also dem Holzkörper. Sie sind wie die Sprossachse von Rindengewebe umhüllt. Folgende Gehölze besitzen Dornen: Schlehe oder Weißdorn.
Stacheln sind Auswüchse der Epidermis (Oberhaut) und sind somit nicht mit dem Holzkörper verbunden und lassen sich daher leicht ablösen. Rosen oder Brombeeren besitzen Stacheln.
Gründe für einen Anbau von Brombeeren:
- Die Blüten und die lange an den Trieben hängenden Beeren haben einen hohen Zierwert.
- Die Brombeere stellt an den Boden nur geringe Ansprüche.
- Die Früchte schmecken nicht nur gut, sondern besitzen eine große Menge an wertvollen Inhaltsstoffen, wie beispielsweise das Provitamin A,
- Die Beeren sind magenstärkend und blutbildend.
- Die Blätter zählen zu den ältesten Naturheilmitteln und bilden immer noch eine wertvolle Grundsubstanz für Kräutertee-Mischungen.
Standortansprüche:
Die Brombeere benötigt einen warmen, geschützten Standort, damit das Holz im Herbst gut ausreift und somit genügend winterhart ist. Es gibt einige Sorten, die empfindlich auf Winterfrost reagieren; dabei können Triebe bei Temperaturen unter 15°C erfrieren. Der Wurzelstock treibt im Folgejahr aber wieder aus und ein Jahr ist eine Ernte wieder möglich.
An den Boden werden kaum Anforderungen gestellt. Aber auf humosen Böden erntet man größere und gehaltvollere Früchte. Die Bodenoberfläche unter den Brombeeren sollte wie bei allen Beerensträuchern ständig mit einer Mulchschicht bedeckt sein. Gepflanzt werden Brombeeren im März oder April, denn eine Herbstpflanzung ist oft frostgefährdet.
Sortenwahl:
Es gibt aufrechtwachsende und rankende Sorten. Wobei die rankenden Sorten nochmals in bewehrte und stachellose („dornenlose“) Sorten gegliedert werden. Die wegen des ausgewogenen Geschmackes und des köstlichen Aromas wichtigste rankende Sorte ist `Theodor Reimers´. Man erntet von dieser Sorte saftreiche, süße Beeren mit feinem Aroma.
- Sie wächst extrem stark und bildet bis zu 10 m lange Ranken aus.
- Leider besitzt diese Sorte viele spitze Stacheln, die sogar auf dem Blattstielen und Blattadern sitzen.
- Zudem ist das Holz frostempfindlich und wird bevorzugt von der Brombeer-Gallmücke befallen.
Am besten gedeiht diese Sorte auf leichteren, humosen Böden. Eine ständige Mulchdecke wirkt sich ertragsfördernd aus und dient als Winterschutz. Geschmacklich und im Ertrag ist „Theodor Reimers“ immer noch die wertvollste Sorte für den Garten, eine gute Pflege (Schnitt, Pflanzenschutz, Bindearbeit) vorausgesetzt.
Stachellose, rankende Sorten:
Da stachellose Brombeeren leichter zu schneiden und zu ernten sind, wurden sie züchterisch verstärkt bearbeitet. Daher gibt es viele Sorten, die teilweise aber geschmacklich uninteressant sind. Bessere Beurteilungen hinsichtlich des Geschmackes erhielten neuere Sorten wie `Hull Thornless´, `Dirksen Thornless´ und die Sorte `Loch Ness´“. Diese Sorte ist starkwachsend und robust und stellt eine der besten stachellosen Sorten dar. Die großen, aromatischen Früchte besitzen zudem eine geringe Anfälligkeit für Fruchtfäulen.
Neu : Kompakte, eher aufrechtwachsende Sorten:
Arkansas-Sorten:aus den USA: kürzere Ranken ca. 1,75 bis 2,00 m Länge: Gute Sorten: `Navaho´: dornenlos; Reife Anfang August bis Mitte September. `Choctaw´: bedornt, Reife bereits ab Mitte Juli bis Mitte August. Aufrechtwachsende Brombeeren gleichen dem Wuchscharakter von Himbeeren. Sie tragen nur am zweijährigen Holz.
Vorteil: Sie sind leichter zu ziehen. Aufrechtwachsende Sorten haben Stacheln bis auf die Sorte `Ebano´, die aber nur in heißen Klimaten wächst. Die in Deutschland am meist verbreiteten Sorten sind `Wilsons Frühe´ und `Oregon Thornless´.
Krankheiten und Schädlinge:
- Normalerweise halten Nützlinge den Befall mit Spinnmilben und Blattläuse in Grenzen, aber besonders in heißen Jahren können große Schäden durch Gallmilben entstehen, in feuchten Jahren durch Grauschimmel.
- Spinnmilben lieben trockenes, heißes Wetter in windgeschützter Lage. Befall: fahle, gelb gesprenkelte Blätter, die schließlich gelb werden und dann abfallen. Auf der Rückseite der Blätter sieht man mit der Lupe Gespinste, in denen man diese Milben findet. Schwer bekämpfbar: Eier und Jungtiere mit Rapsöl behandeln, auch die Blattunterseite benetzen.
- Brombeergallmilbe
- Wandern beim Austrieb in die Knospen, saugen schon im Blütenboden und an den jungen Früchten. Einzelne Beeren bleiben hell oder rot, hart und sauer. Befallene Früchte und Blätter sofort absammeln und vernichten. Neuerdings findet man die Rubusstauche: Erreger sind Mycoplasmen, die auf schweren Böden häufiger vorkommen als auf leichten. Die Pflanze welkt plötzlich und erholt sich dann nicht mehr. Nur eine Rodung möglich.
KULTUR VON JAPANISCHER WEINBEERE (RUBUS PHOENICOLASIUS)
Die Japanische Weinbeere hat einen brombeerähnlichen Wuchs. An den Trieben befinden sich feine, feste Stacheln. Die Blüten sind sehr dekorativ. Die kleinen himbeerähnlichen, süßen, dekorativen Früchte reifen in der zweiten Julihälfte bis August. Die Pflanze ist winterhart und eignet sich gut als fruchttragende Hecke, als Abgrenzung oder Einzäunung. Die Früchte können sowohl roh gegessen als auch verarbeitet werden.
KULTUR VON HIMBEEREN
Die meisten Himbeersorten sind wie die Brombeeren sog. „Halbsträucher“ und werden sowohl für den Erwerbsanbau als auch für den Hobbygärtner zunehmend interessanter. Bei Halbsträucherwachsen im Frühjahr junge Triebe, verholzen teilweise, tragen im Folgejahr Früchte und sterben danach ab. Aus dem Wurzelstock entstehen laufend neue Triebe. Aufgrund der begrenzenden Anbaufaktoren war die Sortenwahl bisher schwierig und das Käuferinteresse noch zurückhaltend. Zudem bauten die Himbeerbestände in den Gärten schnell ab: schwacher Neuaustrieb, geringe Erträge und kleine, teilweise verkrüppelte Früchte.
Ursachen sind meistens Virosen, die durch Blattläuse, Zikaden oder Pollen aus verseuchten Beständen übertragen wurden. Dabei kann innerhalb weniger Jahre ein völlig gesundes Pflanzmaterial verseucht sein, wenn im Umkreis von 200 m kranke Alt- oder Wildbestände stehen.
„Unter Himbeermosaik-Komplex“ werden verschiedene Viren zusammengefasst, die sich je nach Schadbild auf den Blättern in drei Typen unterscheiden lassen: Fleckenmosaik, Adernbänderung und Adernchlorose.
Inzwischen gibt es aber blattlausresistente bzw. virustolerante Sorten, die für Viruserkrankungen nicht oder nur gering anfällig sind.
Standortansprüche und Pflanzmaterial:
An das Klima stellen Himbeeren geringe Ansprüche, denn gut ausgereifte Ruten sind frosthart. Von Natur aus schätzen Himbeeren luftfeuchte, nicht übermäßig heiße Lagen, d.h. im Garten ist ein Standort im Halbschatten auch in Ordnung. Himbeeren blühen spät, daher kommt es selten zu Blühschäden.
Die Himbeere bevorzugt gut durchlüftete, frische und humose Böden mit einem leicht saueren pHWert (Vorsicht vor zu hohen pH-Werten). Die Wurzeln reagieren sehr empfindlich auf Luftmangel im Boden, daher keine Pflanzung auf nasse, verdichtete, tonhaltige und humusarme Böden. Wenn sich die Früchte entwickeln, benötigen die Himbeeren viel Wasser, daher ist eine Abdeckung mit einer Mulchschicht sehr wichtig. Aber Vorsicht vor Staunässe.
Sorten:
Himbeeren sind selbstfruchtbar und können vom eigenen Pollen befruchtet werden. Bei Fremdbefruchtung ist die Fruchtqualität allerdings besser, es sollte also nicht nur eine Sorte angepflanzt werden. Es gibt einmal tragende Sorten und zweimaltragende Sorten. Vier neue Sorten setzen neue Maßstäbe: `Glen Ample´, ´Meeker´, ´Rubaca´ und ´Tulaeen´ sind an führender Stelle im Anbau. Moderne Sorten wie `Meeker´, `Rucanta´, `Rucami´, `Rumiloba´ `Rusilva´ und `Rutrago´ sind sowohl gegen die Rutenkrankheit als auch gegen virusübertragende Blattläuse bedeutend widerstandfähiger als alte.
`Autumn Bliss´:
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herbsttragend ab August, gutes Aroma, virusresistent, robust, Ruten sofort nach der Ernte schneiden |
`Glen Ample´:
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sehr große, mittelrote Früchte mit hervorragenden Aroma, die Ende Juni reif werden. Sie sind fest und gut haltbar am Strauch und eignen sich sowohl für den Frischverzehr als auch allen anderen Verwertungen; Die Sorte hat nur eine geringe Fruchtfäule, wenig Rutenkrankheit und Wurzelfäule und zeichnet sich durch hohe und regelmäßige Erträge aus. |
`Tulameen´:
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mittelgroße bis große Früchte mit hervorragenden Geschmack und eignet sich daher sehr gut für Frischverzehr. Leider ist sie bei anhaltender Feuchtigkeit anfällig für Fruchtfäule. Diese Sorte sollte man bei leichten, humosen Böden wählen. |
`Glen Clova´:
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früh reifend, hoher Ertrag, virusempfindlich, wenig Grauschimmel, starker Wuchs anspruchslos |
`Himbostar´:
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mittelfrüh, anfällig für Wurzelfäule, sehr aromatische Früchte, Erwerbssorte |
`Rubaca´:
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mittelgroße, leuchtend rote Früchte mit sehr gutem Aroma , frei von Wurzelkrankheiten, wenig anfällig für Fruchtfäule, derzeit eine der besten Sorten, da sie anspruchslos ist und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Wurzelkrankheiten und Fruchtfäulen besitzt. |
`Meeker´: | mittel- bis spätreifend, gute, relativ aromatische Früchte, sehr geringe Anfälligkeit für Fruchtfäule, Rutenkrankheit und Mosaikvirus |
Pflegehinweise:
- Himbeeren brauchen einen besonders sorgfältig vorbereiteten Boden. Wichtig ist bei der Pflanzung, dass an gleicher Stelle keine Himbeeren gewachsen sind. Ansonsten muss der Boden vor der Pflanzung ausgetauscht werden.
- Einmaltragende Himbeeren pflanzt man am besten im Herbst, zweimaltragende im Frühjahr.
- Bei der Pflanzung muss man darauf achten, dass die Wurzeln nicht austrocknen. Himbeeren dürfen nur so tief in der gut mit Kompost durchmischten Erde sitzen, dass die obersten Wurzeln maximal mit 5 cm Erde bedeckt sind.
- Die Jungpflanzen müssen gut gewässert werden und die Himbeeren sollten immer mit organischem Material abgedeckt werden. Diese Auflage sollte jeweils im Frühjahr oder im Spätherbst, keinesfalls im Sommer erneuert werden.